Schimmel-Selbsttests – warum sie keine Klarheit bringen!

Keine medizinische Beratung!

Vielleicht haben Sie bereits einen Schimmeltest aus dem Baumarkt, der Apotheke oder dem Internet ausprobiert. Die Versprechen klingen verlockend: schnell, günstig und unkompliziert soll sich damit feststellen lassen, ob Ihre Wohnung von Schimmel betroffen ist. Doch die Enttäuschung folgt oft, wenn die Ergebnisse unklar oder widersprüchlich sind – und die eigentliche Ursache weiterhin im Dunkeln bleibt.

Dr. Gerhard Binker, Baubiologe und Sachverständiger in Nürnberg, macht seit vielen Jahren die Erfahrung: Solche Do-it-yourself-Tests können keine verlässlichen Ergebnisse liefern und sind deshalb für die Einschätzung einer Schimmelbelastung ungeeignet.

Welche Schimmeltests im Handel angeboten werden

Im Handel finden sich verschiedene Varianten:

  1. Sammelproben, die eingeschickt und im Labor ausgewertet werden
  2. Farbreaktionstests mit angeblich schnellen Ergebnissen
  3. Sedimentationsplatten mit Nährböden, die in den Wohnräumen aufgestellt werden

Alle diese Methoden wirken einfach, sind aber in der Praxis nicht aussagekräftig. Schimmelsporen sind überall vorhanden – sowohl in der Außen- als auch in der Innenluft. Deshalb ist es völlig normal, dass sie sich in jedem Hausstaub finden. Ein Nachweis bedeutet also nicht automatisch, dass ein aktiver Befall vorliegt.

Wenn Ergebnisse Zufall sind

Besonders die Sedimentationsplatten liefern oft zufällige Resultate. Auf die Nährböden gelangen nur Sporen, die gerade nach unten absinken. Kleine, leichte Sporen – etwa von Aspergillus oder Penicillium – schweben dagegen lange in der Luft und werden kaum erfasst. Genau diese Arten sind jedoch typische Verursacher von Schimmelbefall in Wohnungen.

Hinzu kommt: Jede Luftbewegung, jede Fensteröffnung und jede Raumnutzung beeinflusst das Ergebnis. Reproduzierbar sind die Werte deshalb nicht. Viele Betroffene stehen am Ende mit einer Zahl oder einem undefinierten „positiv/negativ“-Ergebnis da – und wissen nicht, was es wirklich bedeutet.

Was solche Tests übersehen

Viele gesundheitlich relevante Schimmelpilze wachsen auf den angebotenen Nährböden gar nicht oder nur sehr langsam. Sie werden von schneller wachsenden Arten überwuchert und bleiben dadurch unentdeckt. Das verfälscht das Bild der tatsächlichen Belastung.

Auch Tests, die angeblich Schimmelgifte (Mykotoxine) nachweisen, sind trügerisch. Solche Gifte entstehen nicht permanent, sondern nur unter bestimmten Bedingungen wie Feuchtigkeit, Temperatur oder Stress. Ein negatives Ergebnis bedeutet daher keineswegs, dass keine Gefahr besteht.

Das sagt das Umweltbundesamt

Das Umweltbundesamt fasst es eindeutig zusammen:
„Mit dem Sedimentationsverfahren können keine reproduzierbaren quantitativen Ergebnisse erhalten werden. Es kann daher nicht zum Nachweis kultivierbarer Schimmelpilzsporen bei Luftuntersuchungen im Innenraum empfohlen werden.“

Damit ist klar: Ein Schimmeltest aus dem Handel ersetzt keine fachliche Untersuchung.

Ihre schnelle Möglichkeit zur Ersteinschätzung

Wenn Sie sich mit solchen Tests unsicher fühlen, brauchen Sie trotzdem nicht ohne Antwort zu bleiben. Für eine erste fundierte Orientierung haben Sie die Möglichkeit, über unser Online-Tool eine gutachterliche Ersteinschätzung oder auch eine Zweitmeinung anzufordern.

Sie beschreiben Ihr Problem, laden Fotos oder ein vorhandenes Gutachten hoch und beantworten ein paar wesentliche Fragen. Die Einschätzung von Dr. Gerhard Binker ist unabhängig, enthält konkrete Tipps und Handlungsempfehlungen für das weitere Vorgehen und kann auf Wunsch auch die Überprüfung bereits vorliegender Gutachten umfassen.
Hier geht es direkt zu unserem Online-Tool: https://schimmel-gutachter-sachverstaendiger.de/ersteinschaetzung-zweitmeinung-gutachten/

Warum eine genaue Untersuchung unverzichtbar ist

Einen sichtbaren Schimmelfleck an der Wand kann jeder erkennen. Doch die entscheidende Frage lautet: Wie viele Schimmelsporen befinden sich tatsächlich in der Raumluft – und ab wann wird es aus technischer Sicht gesundheitlich bedenklich? Genau das lässt sich mit einem Selbsttest nicht beantworten.

Nur durch gezielte und reproduzierbare Messungen bei definierten und dokumentierten Bedingungen und Probenahmen in Verbindung mit Laboranalysen wird sichtbar, wie hoch die Belastung wirklich ist und wo die Ursachen liegen. Erst diese Ergebnisse schaffen Klarheit darüber, ob es sich um eine übliche Schimmel-Hintergrundbelastung handelt oder um ein ernstzunehmendes Risiko für die Gesundheit.

Dazu kommen je nach Situation unterschiedliche Verfahren zum Einsatz, zum Beispiel:

  1. Abklatschproben und Klebefilmabrisse von betroffenen Oberflächen
  2. Raumluft- und Partikelmessungen
  3. Materialproben aus Wänden oder Bauteilen
  4. MVOC-Messungen (mikrobielle flüchtige organische Verbindungen)
  5. Hygieneinspektionen von Luftreinigern, Klimaanlagen, Lüftungs- und Filteranlagen

Auf diese Weise entsteht ein vollständiges Bild: sichtbarer Befall, unsichtbare Belastung der Raumluft und die Ursachen dahinter. Nur so können passende Maßnahmen entwickelt werden, um Schimmel wirksam und dauerhaft zu beseitigen.

Dr. rer. nat. Gerhard Binker
Dipl. Chem. (Univ.)

Baubiologe, Gutachter und Sachverständiger für die Erkennung, Bewertung und Sanierung von Schimmelpilzbelastungen (TÜV)
EU-zertifiziert nach DIN EN ISO/IEC 17024
für Feuchte- und Schimmelpilzschäden

Telefon: +49 (0) 9123 99820
E-Mail: gbinker@binker.de

Standort Nürnberg

über Postadresse:
O. Binker
Happurgerstr. 42
90482 Nürnberg

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